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Carla
Åhlander (Berlin) – Fotografie |
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Carla Åhlander ist Fotografin
und beschäftigt sich mit Themen, die zwischen Erinnerung und Geschichte
oszillieren. Die Fotografien zeigen Räume, deren von behördlichen
Regeln und Ordnung geprägte Einrichtung Gefühle zwischen Befremden und
Tragikomik auslösen. Der Zustand des Wartens oder eine Art erzwungene
Geduld spielen eine große Rolle. Einige der Fotoserien stellen ein
Narrativ mit Menschen als Protagonisten dar. Sie inkludieren jedoch
weder Anfang noch Ende. Es kann um die Frau gehen, die nicht in der Lage
ist die andere Straßenseite zu erreichen, um den Jungen, der allein
auf dem Dorfplatz sitzt, oder das Paar mit einer Reifenpanne auf der
Autobahn. 1966 im schwedischen Lund geboren, studierte sie
Schauspielerei und Fotografie in Kopenhagen, Florenz und Lund. Ihre
Werke fanden internationale Resonanz, u.a. in Ausstellungen wie
Immortality, TENT - Center for visual arts, Rotterdam; Police the
Police, Biennial for Young Art in Bukarest; Touched, Liverpool Biennial;
Perspektiven – billboards für die U-bahnstation Schwartzkopffstraße,
nGbK, Berlin; 9th Norwegian Sculpture Biennial, Oslo oder
InterKontinental, Belmacz Gallery, London. 2018 erhielt Åhlander das
Norbert Classen Stipendium in Bern, zuvor Arbeitsaufenthalte im
Deutschen Studienzentrum in Venedig und über das BMUKK in Rom . 2007
gewann sie den Balmoral 03 e.V Kunstpreis in Bad Ems. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „ohne Titel (Rostock)“, Poster, Auflage 500 Stück,
Offset-Druck, 59,4 x 84,1 cm, 2012, Installationsansicht, Martin Bryder
Gallery, Lund, 2012 |
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carlaahlander.com |
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Asima
Amriko (Bremen) – Kuratorin |
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In der Gruppenausstellung DAS VIERTE HAUS versammelt Asima Amriko künstlerische
Positionen, die sich mit von Migration geprägten Familienbiographien,
Erinnerungen und deren Auswirkungen auseinandersetzen. Mit den Medien
der Fotografie, Video, Künstlerbücher, Installationen und
Interventionen im öffentlichen Raum werden Fragen aufgeworfen nach
individuellen und kollektiven Gedächtnissen. Das VIERTE HAUS eröffnet
einen Begegnungsraum, der sich gegen klare Grenzziehungen ausspricht:
Privates wird öffentlich, Fremdes vertraut sowie Vergangenes aktuell.
Als Begleitprogramm sind insgesamt 14 thematische Dialoge und
Veranstaltungsformen entwickelt worden. 1985 in Siegburg geboren, war
sie nach ihrer Ausbildung zur Bekleidungstechnischen Assistentin zunächst
mehrere Jahre als Ausstattungsassistentin und Kostüm- und Bühnenbildnerin
an diversen Schauspielhäusern tätig (u.a. Theater Essen, Oper Bremen
und Theater Freiburg). Der Wunsch nach einer wissenschaftlichen
Auseinandersetzung mit künstlerischen Inhalten brachte sie zu dem
Studium der Kunst- und Kulturwissenschaften. Es folgten ein Volontariat
und die kuratorische Assistenz in der GAK Gesellschaft für Aktuelle
Kunst in Bremen. Die von ihr kuratierte Ausstellung ist Teil des Jubiläumsprojektes
FÜNFUNDZWANZIG DIALOGE für Respekt und Verantwortung, in dem sie zu
zahlreichen Begleitveranstaltungen gemeinsam mit Gerlinde Creutzburg
einlädt.
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Abbildung: Asima
Amriko, Foto: Elisabeth Schindler |
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Gudjon
Bjarnason (Skagaströnd/IS) – Skulptur |
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„Ich startete 1995, aber nun
gibt es immer einen Bezug zu 9/11 und den terroristischen Bombenanschlägen.“
Die Arbeiten des isländischen Multi-Media-Künstlers Gudjon Bjarnasons
sind geprägt von unkonventionellen Figuren und Formen voller
„Sprengstoff“. Die Kompositionen aus geschweißten
Vierkantstahlprofilen mit ausgefransten Kanten und Rissen emittieren
eine Energie, die nicht unseren herkömmlichen Vorstellungen von
Symmetrie und Gleichgewicht entsprechen, die eine Analogie zur Befreiung
aus Unterdrückungen verstanden werden können. Bjarnason plant
wissenschaftlich und detailliert die Effekte seiner Explosionen, die mit
willkürlichen Sprengungen nichts zu tun haben. Er studierte Jura und
Philosophie in Island und später Architektur, Urbanistik, Malerei und
Bildhauerei an der Rhode Island School of Design und der Visual Arts
School New York. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen und Biennalen
weltweit teil, u.a. in der National Academy of Arts New Delhi. In
Zeitschriften und Zeitungen wie Art in America, Livingetc und The Times
of India wurde über sein Werk berichtet wie auch in Filmdokumentationen
in Island, den USA und Indien. Er erhielt zahlreiche Preise und Förderungen
wie zweifach das japanische Sashakawa Stipendium. Bjarnason ist
leitender Architekt großer innovativer öffentlicher Projekte, er war
Mitbegründer der Architekturschule in Reykjavik und ist Gastprofessor
an verschiedenen Universitäten wie Rhode Island School of Design, New
Jersey Institute of Technology oder die Universität Verona. Er ist
Austauschstipendiat des NES Artist Residency in Skagaströnd/Island. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „UPrising ACute DEscending – ABYsSMALL pleasuREs.“,
Installation, Stahl, 2011 |
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Ingibjörg
Hjartardottír (Svarfathardalur/IS) – Literatur |
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Die isländische Erzählerin,
Dramatikerin und Übersetzerin Ingibjörg Hjartardóttir ist zum zweiten
Mal Gast im Ahrenshooper Künstlerhaus Lukas. Ihre Bücher wurden in
Island und Deutschland veröffentlicht, zu denen „Die dritte Bitte“
(2007), „Der Zuhörer“, „Die andere Tochter“ und „Die
Bergfarau“ (2016) zählen (erschienen im SALON Literatur Verlag). Ihre
Krimi-Thriller erzählen eindringlich von Landschaft, Leuten und
Leidenschaften, wandernd zwischen einfühlsamer Poesie und karger
Brutalität. Auch finden sich als Thema die nach dem zweiten Weltkrieg
ausgewanderten deutschen Frauen. 1952 im nordisländischen
Svarfathardalur geboren, studierte sie zunächst Lehramt am Icelandic
Training College of Physical Education. Ebenso absolvierte sie das
Studium an der Bibliothekshochschule in Borás, Schweden und übernahm
die Leitung schwedischer und isländischer Bibliotheken. Als
Dramenschreiberin, Intendantin und Schauspielerin schrieb sie diverse Stücke
u.a. für das Reykjavik City Theatre, das Akureyri Theatre und den isländischen
Rundfunk. Sie gründete die Theatergruppe „Hugleikur“, den
Dramatiker-Arbeitskreis beim Reykjavik Theater und Poetik-Arbeitskreise
in zwei isländischen Schriftstellerhäusern. Sieben Mal wurde sie mit
dem Autoren-Stipendium von Island ausgezeichnet. 1999 war sie
Stadtschreiberin von Reykjaviks. Sie ist Austauschstipendiatin des
Baltischen Zentrums für Schriftsteller und Übersetzer Visby/Gotland/Schweden. |
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Abbildung:
Ausschnitt einer Leseprobe aus „Die Dritte Bitte“, 2007 |
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Irène
Hug (Berlin) – Skulptur/Installation |
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Irène Hug verwertet und
bearbeitet die typografischen Formen von Wegweisern und
Reklameschriften, die weltweit urbane Räume überziehen. Schrift ist
hier sowohl Gegenstand als auch Inhalt ihrer künstlerischen
Untersuchungen. Einerseits interessiert sich die Künstlerin für den
bild- und objekthaften Charakter der Schrift, andererseits eignet sie
sich diese Hüllen an und besetzt sie mit persönlichen Botschaften: Es
entstehen Collagen und plakative Schriftzüge, die trotz ihrer oft
absurden Eigenschaften äußerst verunsichernd wirken. Ihre
Installationen sind häufig an einen festen Ort gebunden, setzen den
gesamten Ausstellungsraum in Szene und verweisen auf vielfältige
inhaltliche Verbindungen. 1964 in Zürich geboren, studierte sie an der
Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. In mehreren internationalen
Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. das site-specific project-space
in der Statsion in Berlin, in der Galerie Blank-Projects in Kapstadt und
in der Fondation JETZTKUNST in Zürich, waren ihre Werke zu sehen.
Mehrmalig erhielt sie Artist-in-Residence-Stipendien wie 2004 bei
Triangel-France in Marseille, 2010 bei pro helvetia in Kapstadt. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „freies Mittelmeer!“, Interventionen im MaxFrisch-Bad,
Zürich, Fondation JETZTKUNST schwimmender Schriftzug: Styropor,
Rettungsdecken, 2018 |
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www.irenehug.com |
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Hyewon
Jang (Halle/Saale) – Künstlerbuch |
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Ein wichtiger Teil des künstlerischen
Schaffens von Hyewon Jang ist, für jede Geschichte einen passenden Körper
zu finden. Dabei versteht die Buchkünstlerin das Buch als Raum und den
Raum als Buch, in der drinnen und draußen eine Symbiose bilden. Mit der
jeweils entwickelten Struktur und Form wird die jeweilige Substanz des
Buches unterstützt. Die 1982 in Südkorea geborene Künstlerin
studierte zunächst Textilkunst, Modedesign und Malerei an der
Honik-Universität Seoul/Korea und anschließend Buchkunst an der Burg
Giebichensten Kunsthochschule Halle, wo sie auch Meisterschülerin
wurde. Ihre Buchkunstwerke wurden vielfach durch Stipendien
ausgezeichnet, u.a. durch die Wilhelm-und-Lotte-Neufeld-Stiftung oder
die Kunststiftung Sachsen-Anhalt. 2011 erhielt sie eine lobende
Anerkennung beim Preis der Birkner-Stiftung oder den Kunstbuchpreis der
Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Ihre Werke präsentiert sie auf
zahlreichen Messen der Buchkunst sowie in Ausstellungen. Namhafte
Sammlungen wie das Deutsche Buch- und Schriftmuseum Leipzig oder das J.
Paul Getty Museum Los Angeles/USA. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „Dialektik des drinnen und des draußen“, Künstlerbuch,
Text von Gaston Bachelard, 29 x 29 cm, 2017 |
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www.hyewonjang.com |
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