November
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Anke
Becker (Berlin) – Malerei/Zeichnung |
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Anke Becker beschäftigt sich
auf vielfältige Weise mit der An- und Abwesenheit von Sprache, Linie
und Text. Ihre Arbeit reicht von konzeptuellen Zeichnungen und
Installationen über visuelle Poesie bis hin zu partizipativen
Projekten. Sie entfalten Ihre Wirkung zumeist in Form vielteiliger
Serien, die sich zeitlich und inhaltlich immer wieder überschneiden.
Zeichnung und Text werden miteinander verschränkt, ergänzen sich oder
kommentieren einander nach einem experimentellen Prinzip von Kontrolle
und Zufall. Viele ihrer seriellen Zeichnungen, Installationen und
gemeinschaftlichen Projekten entwickeln sich über Jahre hinweg.
1971 in Frankfurt a.M. geboren, studierte sie Slawistik und
Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin und anschließend
an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Malerei und Kunstgeschichte.
Sie erhielt Stipendienaufenthalte u.a. in der Casa di Goethe in Rom
(2005) oder im Vermont Studio Center – Johnson VT USA (2011 und 2016).
Wichtige Ausstellungen waren u.a. „Anke Becker – Constructing
Utopia“ Galería Columpio Madrid (2010) oder „Eine Linie ist eine
Linie ist eine Linie“ (Gruppenausstellung) in der Galerie Pankow
Berlin (2014). Sie ist Gründerin des internationalen Kunst- und
Ausstellungsprojekts ANONYME ZEICHNER, betreibt den Blog für visuelle
Poesie ECONOMICWORDS und ist Gründungsmitglied des DAMENSALON BERLIN.
Sie lebt und arbeitet in Berlin. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „PAST_PRESENT“, handgestempelte Papierluftschlagen,
Installationsgröße variabel, 2014 |
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www.anke-becker.de |
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Chris
Kraus (Berlin) – Drehbuch/Regie |
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Chris Kraus erhielt in
Kooperation mit dem Filmkunstfest MV das Ehrengaststipendium 2020 im
Bereich Drehbuch. Der 1963 in Göttingen geborene und heute in Berlin
lebende Drehbuchautor, Regisseur und Autor arbeitete zunächst als
Journalist und Illustrator, bevor er 1991 ein Studium an der Film- und
Fernsehakademie Berlin beginnt. Bereits vor seinem Abschluss 1998
arbeitet er als Drehbuchautor fürs Fernsehen, als Lektor und als
dramaturgischer Berater u. a. für Volker Schlöndorff, Rosa von
Praunheim. In Zusammenarbeit mit Julia von Heinz, Axel Ranisch, Robert
Thalheim und Tom Tykwer wirkte er mit bei „Rosakinder“ (2012). Seit
2002 arbeitet er als Regisseur und verfilmt eigene Drehbücher, darunter
sein Debüt, die Familientragödie „Scherbentanz“ (2002) oder das
Drama um eine musikalisch hochbegabte Gefängnisinsassin in „Vier
Minuten“ (2006). Danach entstand das beeindruckende Historiendrama
„Poll“ (2010) (Abb. links). Alle Filme wurden vielfach
ausgezeichnet, u.a. mit dem Bayrischen Filmpreis, dem Deutschen
Filmpreis und anderen internationalen Preisen. „Die Blumen von
gestern“, zu dem er wiederum auch die Romanvorlage lieferte, erhielt
unter anderem den Tokyo Grand Prix des 29. Tokyo International
Filmfestivals (2016), den Baden-Württembergischen Filmpreis in der
Kategorie „Bester Spielfilm“ (2016), die Auszeichnung „Bester
Spielfilm“ beim Moscow Jewisch Film Festival (2017) und war achtmal für
den Deutschen Filmpreis (2017) nominiert. Als international beachteter
Romanautor gewann er für seinen jüngsten Roman „Das kalte Blut“
Nominierungen für vier der wichtigsten französischen Literaturpreise.
Sein Debüt als Opernregisseur in Zusammenarbeit mit Claudio Abbado
wurde 2008 mit dem renommiertesten Opernpreis Italiens geehrt. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus einem Videostill von „Poll“, 2010 (Piffl Medien) |
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Achim
Lengerer (Berlin) – Buchkunst/Grafik |
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Achim Lengerer thematisiert in
seinen Performances, Hörspielen, Installationen und Publikationen
politische Fragen der Rede und Sprache. In diesem Sinne gründete er
kollaborative Projekte wie die freitagsküche in Frankfurt a. M. und
voiceoverhead. Seit 2009 betreibt er das Berliner Verlags-, Produktions-
und Ausstellungshaus Scriptings, zu dem verschiedenste Künstler*innen
eingeladen sind, sich mit den Formaten Schrift und Text auseinander zu
setzen. Zudem beschäftigt ihn das Format der Probe als Modell für
politische Verhandlungen in der Gesellschaft.
1970 in Tübingen geboren, studierte er an der Film- und Fernsehfakultät
der Akademie der Musischen Künste, FAMU Prag und anschließend an der
Kunstakademie Städelschule Frankfurt, an der er 2001 den Abschluss des
Meisterschülers erlangte. Stipendien führten ihn u.a. durch das
Forschungsstipendium Deutsches Studienzentrum 2010 nach Venedig oder
2019 in die Villa Kamogawa des Goethe-Institutes Kyoto. Ausstellungen
und Aufführungen fanden u.a. 2017 und 2019 an der Akademie der Künste
der Welt, Köln statt oder 2017 beim documenta Radio Savvy
Funk/Deutschlandfunk Kultur für die documenta 14. Kuratorische Arbeiten
übernahm er z. B. für die Ausstellung Jack Goldstein, Films (2003) und
Campus, Pike, Viola(2004) im Museum für Moderne Kunst Frankfurt. Er
lebt und arbeitet derzeit in Berlin. |
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Abbildung:
„Scriptings#13“, Dakar, Senegal, 2012 |
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scriptings.net |
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Christina
Lindeberg (Borås/Schweden) – Grafik |
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Christina Lindeberg verwendet in
ihrer Arbeit am häufigsten grafische Drucktechniken und benutzt für
ihre oft zu klarer Abstraktion neigenden Werke verschiedenste Materialen
wie Acrylglas oder Aluminium. Auch in ihren Installationen ist, wie in
der druckgrafischen Arbeit, die Natur ihre Inspiration, die sie mit
einer Hinwendung zum Menschlichen beschreibt. Das Aufspüren und
Entstehen feinster Strukturen oder essentiell anmutende Reduzierungen können
dabei ebenso eine Rolle spielen wie die Eroberung ausgewählter
skulpturaler Räume.
1953 im schwedischen Borås geboren, studierte sie von 1981-84
Druckgrafik am Grafikskolan Forum Malmö/Schweden. Zahlreiche
Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen führten sie zuletzt
u.a. zur Internationalen Kunstbiennale „Frische Winde“ in Island
(2018), in das Borås Art Museum (2018 und 19) oder zur Galerie Müllers
in Rendsburg (2019). Sie erhielt 1999 den Erik Wessel-Fougstedts Award
und mehrmals Stipendien durch die schwedische Künstlerförderung. Ihre
Werke befinden sich u.a. in den Kunstmuseen Borås, Göteborg, Malmö,
Ystad oder im Mino Wasaki Museum Japan. Seit 2002 ist sie Mitgestalterin
des Ausstellungszentrums Ålgården in Borås und seit 2014 ist sie
Herausgeberin des schwedischen Druckmagazins „grafiknytt“. Sie lebt
und arbeitet in Borås. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „Form III“, collage aus Grafiken, 2019 |
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Carl
Gerber (Berlin) – Drehbuch |
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Carl Gerber erhält das
gemeinsam mit dem Filmkunstfest MV vergebene Förderstipendium 2020 im
Bereich Drehbuch. Der 1985 in Mainz geborene und in Berlin lebende
Drehbuchautor studierte 2007 bis 2013 Drehbuch an der Filmhochschule
Ludwigsburg, wo er bereits mehrere Drehbücher für Kurzfilme schrieb,
darunter „Synkope“, bei dem Nora Fingerscheidt Regie führte und der
2010 für den deutschen Kurzfilmpreis nominiert war. Sein erstes
Drehbuch für einen Spielfilm schrieb er gemeinsam mit Anne Zohar
Berrached für den Film „24 Wochen“ (Abb. links), bei dem sie auch
Regie führte. Bei der Berlinale 2016 feierte der Film Premiere und
wurde mit dem Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater ausgezeichnet.
Beim Deutschen Filmpreis 2017 erhielt er den Filmpreis in Silber und war
in mehreren Kategorien nominiert, darunter auch Bestes Drehbuch. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus einem Videostill von „24 Wochen“, 2016
(Neue Visionen Filmverleih GmbH) |
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Eva
Wick (Karlsruhe) – Kuration |
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Eva Wick erhielt für die
Ausstellung WORTGEWANDT. Linien | Zeichen | Text im Neuen Kunsthaus
Ahrenshoop ein Kuratorinnenstipendium. In ausgewählten Beispielen zeigt
sie Werke von Künstler*innen, die auf unterschiedliche Weise die
Digitalisierung und deren Umgang mit Sprache in der heutigen Zeit
kommentieren. Gleichzeitig reflektieren sie die Rolle der Sprache als
Inszenierung, die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Sprachbildern
und ihre Bedeutung für unser Leben. Buchstaben, Wörter und Texte
werden zum eigenständigen Bildmedium, irritieren unseren Blick und
verlangen ein genaues Hinsehen.
1984 in Bruchsal geboren, studierte sie Europäische Kunstgeschichte und
Religionswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Danach übernahm sie sowohl kunstvermittelnde und museumspädagogische
als auch kuratorische Aufträge. Während dieser entwickelte sie
Konzepte für Führungen, Workshops und Schulprojekte beispielsweise in
der Kunsthalle Karlsruhe, der Kunsthalle Mannheim oder im Kurpfälzischen
Museum Heidelberg. Seit 2014 ist sie Vorstands- und Gründungsmitglied
des Vereins für Kunst und Kultur-Vermittlung Rhein-Neckar e.V. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus Jennifer Eckert „Alphabet“ aus der Serie Fragen zum
Buch, 2015-17 (geplanter Beitrag zur Ausstellung „WORTGEWANDT. Linien
| Zeichen | Text“) |
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