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Berit
Glanz (Greifswald) – Prosa
Preisträgerin des Literaturpreis M-V 2017 |
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Berit Glanz erhielt 2017 den zum
zweiten Mal vergebenen Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern, zu dem ein
Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus Lukas gehört. Hier arbeitet sie am
Roman „Toboggan“, indem sie Schilderungen der Berliner Start-Up
Szene mit kurzen Beschreibungen der expressionistischen Avantgarde der
Vorkriegszeit verknüpft. Der Roman folgt in zwei miteinander verwobenen
Erzählebenen dem Ausbruch der Protagonistin Beta aus ihrem Alltag, in
dem sie inspiriert von der expressionistischen Tänzerin Lavinia
beginnt, alternative Identitäten durchzuspielen. Neben ihrem
Romanprojekt schreibt sie auch Theaterstücke und übersetzt Dramen aus
dem Norwegischen und Isländischen. Die 1982 in Preetz geborene und in
Greifswald lebende Autorin studierte Theaterwissenschaft und
Skandinavistik an der Ludwig-Maximilian-Universität München, den
Universitäten in Stockholm und Reykjavík. Nach einem längeren
Island-Aufenthalt arbeitet sie seit 2010 als wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neue Skandinavische Literaturen der
Universität Greifswald. Sie war 2016 Finalistin beim 24. open mike in
Berlin und wurde im Herbst 2017 eingeladen, an der Textwerkstatt „Kölner
Schmiede“ teilzunehmen. Neben dem Preis der Jury beim Wettbewerb
„Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern 2017“ erhielt sie zudem auch
den 1. Publikumspreis. |
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Abbildung: Leseprobe
aus „Toboggan“ Auszug aus dem im Entstehen befindlichen Roman |
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www.beritglanz.de |
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Iwona
Knorr (Bonn) – Kuration |
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Iwona Knorr erhielt ein zweimonatiges Kuratorinnenstipendium, um das
Projekt FUNDUR. Fremd in Island zu konzipieren und im Juni im Neuen
Kunsthaus zu eröffnen. Neben ehemaligen Stipendiat*innen, die innerhalb
des Stipendienaustauschprogramms des Künstlerhauses Lukas in Skagaströnd
im Norden Islands arbeiteten, lud sie weitere künstlerische Positionen
ein, um das temporäre Leben auf dieser besonderen Insel zu
verdeutlichen. Skagaströnd scheint durch seine geographische Lage zunächst
fern von aktuellen Problemen zu sein, doch Erderwärmung oder die
Umweltverschmutzung durch Plastik sind globale Entwicklungen, die
besonders auch Island betreffen und die Künstler*innen beschäftigen.
Die Ausstellung würdigt zudem die zehnjährige Zusammenarbeit des Künstlerhauses
Lukas mit dem NES Artist Residence Skagaströnd. Die 1963 in Posen/Polen
geborene und seit 1982 in Bonn lebende Fotografin, Germanistin und
Kuratorin hat zudem einen Master-of-Bussines-Administration. In ihrer
Arbeit untersucht sie die Rolle der Umwelt im Verhältnis von Menschen
zu sich selbst. Langzeitdokumentationen mit dem Fokus auf traditionelle
Werte der Küstenfischer Rügens, der Versuch die eigene Kindheit zu
visualisieren sowie diverse Portrait- und Landschaftsstudien haben stets
zum Ziel, Merkmale regionaler oder soziokultureller Identität zu
beleuchten. Ihr Fotobuch „Zum Fischen geboren“ wurde zum Deutschen
Fotobuchpreis 2016 nominiert. Ihre Arbeit wurde zudem mit dem Stipendium
im NES Artist in Residency in Island sowie dem Förderpreis der
KulturStiftung Rügen honoriert. Sie stellte im Deutschen Meeresmuseum
Stralsund sowie beim Umweltfotofestival „Horizonte“ Zingst aus und
war beteiligt an Photobook Melbourne/Australien und International
Women`s Exhibit, Atlanta/USA.
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Abbildung: Iwona
Knorr
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www.iwona-knorr.de |
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Alexandra
Litaker (Skagaströnd/Island) – Installation |
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Alexandra Litaker ist eine Künstlerin
und Schriftstellerin aus Island und den USA, die das Austauschstipendium
der NES Artist Residence Skagaströnd/Island erhielt. Ihre künstlerische
Praxis basiert auf ihrer persönlichen Erfahrung von Bewegung und
Migration und ist motiviert, Beziehungen zwischen Ort, Ökologie und
Identität zu erforschen. Sie ergründet, was natürlich und normativ
ist und was es ist, fehl am Platz zu sein. In Performances, derzeit
durch Improvisationen mit Papier in der Natur und im Raum, untersucht
sie Darstellungen oder Bedeutungen von Verbindung und Harmonie in Bezug
auf Trennung und Disharmonie, um dadurch eine Aktivierung der Erinnerung
oder ein Verstehen beim Betrachter zu evozieren. Ihr Grundstudium
absolvierte sie in englischer Literatur an der Columbia University und
in Fine Art an der Iceland Academy of the Arts. Tanz- und
Performance-Studien führte sie sowohl in Island als auch in New York
durch, die sie in mehreren Ländern zeigte. Zahlreiche Stipendien wie
den Icelandic Artist Salary Award oder den Myndstef Award für die
Teilnahme an Performance-Workshops bei Movement Research in NYC würdigten
ihre Arbeit. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „watercolor“ performance, 2017 |
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Regina
Nieke (Berlin) – Malerei |
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Regina Niekes Gemälde
fokussieren die menschliche Existenz. Es sind Momentaufnahmen
menschlicher Gestalten, isoliert, teilweise nakt, in Situationen von
Schmerz, Einsamkeit oder Sehnsucht. Sie basieren einerseits auf
Kunstgeschichtlichen Malereien und sind andererseits durch moderne,
figurative Bildmaterialien inspiriert. Diese Elemente lässt sie zu
einer neuen Sichtweise verschmelzen. Die 1979 in Stuttgart geborene und
in Berlin lebende Malerin studierte nach dem Studium der Staatlichen
Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und einem Designstudium bei
Vivienne Westwood Malerei bis zur Meisterklasse an der Unviversität der
Künste Berlin. Als Auszeichnung erhielt sie u.a. 2016 eine Atelierför-derung
des BBK Berlin und 2017 den Kunstpreis der AOK-Gesundheitskasse Nordost,
in dessen Rahmen sie den Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus Lukas bekam.
Ihre Arbeiten zeigte sie u.a. in der Collectiva Gallery/Berlin, der
Galerie Thomas Fuchs, Stuttgart (Einzelausstellungen) und bei „Junge
Kunst Berlin“, Kunsthalle Pirmasens oder „Junge Prager Junge
Berliner“, Galerie Cermakeisenkraft, Prag. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „20_O.T. (Entfalten 7)“, Öl auf Leinwand, 150x120cm,
2017 |
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www.reginanieke.com |
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Kerstin
Norborg (Stockholm/Schweden) – Lyrik |
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Kerstin Norborg beschreibt als die treibende Kraft ihres Schreibens für ihre vielfach ausgezeichneten Werke eine starke Entschlossenheit in einer Kombination mit großer Empfindlichkeit durch alle Zweifel hindurch. Historische Stoffe oder Gemälde wie im Roman Marie-Louise oder Menschen aus ihrer Nähe wie im Roman Das Haus des Vaters vermischt sie fiktiv mit dem eigenen Erlebten. Sie sagt, um sich beim Schreiben der Unsicherheit einer Geschichte zu nähern, schreibe sie gern und oft über den Körper einer Frau. Die 1961 in Lund geborene und in Stockholm lebende Autorin debütierte 1994 mit der Gedichtsammlung Vakenland und hat seitdem Gedichte, Kurzgeschichten und Romane geschrieben. Der Debütroman Min faders hus (2001,
Norstedt) war ein großer Kritiker- und Lesererfolg, wurde für den renommierten August-Preis nominiert und erhielt den Schwedischen Radiopreis. Ihr letzter Roman Marie-Louise erschien 2015. Sie arbeitete mehrere Jahre als Journalistin, spielt selbst Geige, arbeitete als Theatermusikerin und lehrte Schreiben. Im Künstlerhaus Lukas ist sie zu Gast als Austauschstipendiatin des Ostseezentrums für Schriftsteller*innen und Übersetzer*innen im schwedischen Visby auf der Insel
Gotland.
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Abbildung:
Ausschnitt aus Leseprobe „Marie-Louise“
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Ludger
Orlok (Berlin) – Ehrengast – Tanz/Performance |
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Ludger Orlok ist Ehrengast im
Bereich Tanz/Performance im Künstlerhaus Lukas. In seiner eigenen
choreografischen Arbeit erforschte er bis 2004 Identitätsfragen in
multimedialen Inszenierungen und Laborsettings. Als Künstlerischer
Leiter für das Programm der Tanzfabrik Berlin fördert er seit 2008 Tänzer*innen
und Choreograf*innen, deren internationale Vernetzung und berät diese
in deren Projektentwicklungen und ihre Durchführung. Dazu gehören
Produktionsreihen wie OPEN SPACES und dem biennalen Festival TANZNACHT
BERLIN oder dem Vermittlungsformat TIME TO MEET. Aktuelle kuratorisch künstlerische
Schwerpunkte sind die Verkörperungen von Tanzwissen oder Auslöser für
Prozesse einer generationenübergreifenden künstlerischen Praxis unter
dem Motto „Remembering the Future“. Der 1965 in Duisburg geborene
und in Berlin lebende Choregraf hat ein1. Staatsexamen für Humanmedizin
und absolvierte Ausbildungen zum Tänzer und Choreograf, für
Psychologie und Kulturmanagement. Er arbeitete u.a. mit Peter Zadek am
Staatstheater Nürnberg, bei den Salzburger Festspielen sowie in der
freien Szene in mehreren Ländern. Eine Gastprofessur an der Korean
National University of Arts hatte er in Seoul. Seit 2000 ist er
Projektleiter, seit 2007 Vorstandsmitglied, seit 2008 künstlerischer
Geschäftsführer bei der Tanzfabrik Berlin und berät internationale
Projekte z.B. „Cross Currens“ (Berlin / Johannesburg) oder das
internationale Movimentos Festival in Wolfsburg. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „Invisibility“ Performance/Choreografie, Foto: Franz
Kimmel
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